Kardinal Schwarzenbergplatz 1
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Die endokrine Chirurgie befasst sich sowohl mit gutartigen als auch bösartigen Erkrankungen hormonproduzierender Drüsen. Diese Organe bilden unterschiedliche Botenstoffe (Hormone), die in die Blutbahn abgegeben werden und verschiedene Aufgaben im Organismus haben. Wir bieten die chirurgische Behandlung folgender endokriner Organe an:
Die chirurgische Behandlung erfolgt in enger Abstimmung mit nuklearmedizinischen, pathologischen, internistischen und radiologischen Fachdisziplinen. In regelmäßigen interdisziplinären Konferenzen (Schilddrüsenboard/Tumorboard) werden endokrine Erkrankungen besprochen und gemeinsam individuelle Behandlungskonzepte erarbeitet.
Der Eingriff kann heute in vielen Fällen in der sogenannten Schlüssellochtechnik (endoskopisch) durchgeführt werden. Diese Operationstechnik ist durch kleinere Hautwunden schonender und der Krankenhausaufenthalt dadurch deutlich kürzer als bei herkömmlichen Operationsverfahren.
Die Tradition unserer Schilddrüsenchirurgie reicht Jahrzehnte zurück und ist untrennbar mit Innovation, kontinuierlicher Verbesserung und Weiterentwicklung verbunden. Dabei sind wir stets bemüht, die Behandlungsmethoden zu optimieren, um die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Unsere Operationssäle sind mit modernster Technik ausgestattet, um die Eingriffe mit größtmöglicher Sicherheit durchführen zu können. Um ein präzises Arbeiten zu ermöglichen, erfolgen Operationen im Halsbereich mit Hilfe einer Lupenbrille. Darüber hinaus kommt standardisiert die intraoperative Überwachung der Stimmbandnervenfunktion (Neuromonitoring) zur Anwendung. Die Verfügbarkeit einer histologischen Schnellschnittuntersuchung bereits während der Operation erlaubt eine erste Beurteilung des Schilddrüsenknotens und ermöglicht so die sofortige Anpassung der chirurgischen Therapie. Zur Schonung von Nebenschilddrüsengewebe wird ein Autofluoreszenz-Detektor eingesetzt.
Die operative Entfernung der erkrankten Hormondrüse kann für gewöhnlich über einen sparsamen Schnitt am Hals durchgeführt werden. Bereits die Einführung dieses präzisen kleinen Zugangsweges in der sogenannten offenen minimalinvasiven Technik (OMIT) vor vielen Jahren hat sich als wegweisend erwiesen, um das ästhetische Ergebnis der Operation zu verbessern. Die Narbe ist nach erfolgter Abheilung kaum mehr sichtbar - für die Patienten ein wichtiger kosmetischer Aspekt bei einem Eingriff an einer so exponierten Stelle wie dem Hals.
Alternativ können wir selektiv durch eine innovative endoskopische Technik die Operation auch gänzlich narbenfrei anbieten. Bei der sogenannten Transoralen Endoskopischen Thyreoidektomie über den vestibulären Zugang (TOETVA) wird die Schilddrüse durch die Mundhöhle entfernt. Es werden dabei nur drei Millimeter breite Instrumente sowie eine kleine Kamera über die Mundschleimhaut bis zur Schilddrüse vorgeschoben. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden verspricht sie nicht nur einen schmerzärmeren Eingriff, sondern auch ein hervorragendes kosmetisches Ergebnis, da keine Narbe im Halsbereich entsteht. In manchen Fällen, insbesondere bei größeren Schilddrüsenknoten, kann ein kleiner seitlicher Bergeschnitt hinter dem Ohr am Haaransatz notwendig sein. Auch diese Technik (TOVARA) bietet den Vorteil einer nicht sichtbaren Narbe und trägt somit zum ästhetischen Gesamtergebnis bei.
Abgesehen von der sehr seltenen bösartigen Erkrankung der Nebenschilddrüse ist eine Operation vorwiegend bei hormoneller Überfunktion aufgrund einer gutartigen Veränderung des Organs notwendig. Ursächlich dafür findet sich häufig eine einzelne vergrößerte Nebenschilddrüse, ein sogenanntes Adenom.
Nach vorangegangener genauer Lokalisationsdiagnostik wird während des Eingriffes zusätzlich zum Aufsuchen des Nebenschilddrüsengewebes ein Autofluoreszenz-Detektor eingesetzt. Darüber hinaus führen wir routinemäßig sowohl einen intraoperativen Schnellschnitt als auch eine intraoperative Parathormon-Messung als histologische und hormonelle Erfolgskontrolle durch. Auch bei der Nebenschilddrüsenoperation kommt die Überwachung der Stimmbandnervenfunktion standardisiert zur Anwendung.
Abhängig vom Untersuchungsbefund vor der Operation kann der Eingriff entweder über einen kosmetisch günstigen, kleinen Zugang am Hals oder auch über die Mundhöhle transoral endoskopisch (TOEPVA) erfolgen.
In vielen Fällen sind Operationen aufgrund von gut- und bösartigen Erkrankungen an den Nebennieren, der Bauchspeicheldrüse und den endokrinen Zellsystemen des Magen-Darm-Traktes (GEP-NET) minimal-invasiv (laparoskopisch/retroperitoneoskopisch) möglich. Im Vorfeld des chirurgischen Eingriffes ist eine spezielle Hormondiagnostik und gegebenenfalls medikamentöse Therapie notwendig.
Die präoperative Abklärung und Betreuung erfolgt hierbei in enger Kooperation mit den Kollegen der Nuklearmedizin, Gastroenterologie und Radiologie. Im Rahmen von interdisziplinären Konferenzen werden die individuell angepassten Therapiemöglichkeiten ausführlich besprochen und festgelegt.