Kardinal Schwarzenbergplatz 1
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Bei einer Szintigraphie bekommt der Patient ein Radiopharmakon (radioaktive Substanz) verabreicht. Die Strahlungsdosen sind sehr gering, ebenso die Verweildauer im Körper, da die Substanz vorwiegend über den Harn umgehend ausgeschieden wird. Danach werden mit einer SPECT-CT Gammakamera Aufnahmen des ganzen Körpers oder bestimmter Bereiche gemacht. Die gelieferten Messdaten werden als Bild, als sogenanntes Szintigramm dargestellt. Diese dienen zur Abklärung der Funktion und Beurteilung von Defekten und Erkrankungen, beispielsweise von
Um krankhafte Veränderung noch genauer zu lokalisieren, erstellt das Gerät zusätzlich eine zeit- und lagegleiche Computertomografie. Damit nimmt die Nuklearmedizin einen ganz entscheidenden Platz in der Diagnostik ein.
Nach Injektion eines knochenspezifischen Radiopharmakons kann das gesamte Skelett dargestellt, vor allem aber krankhafte Veränderungen im Bereich des Knochens und der Gelenke erkannt werden. Viele Erkrankungen führen zu einem verstärkten Knochenumbau, der als Region vermehrter Speicherung im Szintigramm sichtbar wird. So führen z.B. Entzündungen, Tumoren, Metastasen und Kallusbildung nach Frakturen zu sichtbaren Veränderungen im Szintigramm. Auch Gelenksentzündungen sind durch Aktivierung des an den Knorpel angrenzenden Knochens gut sichtbar.
Daraus ergeben sich folgende Hauptindikationen:
Die beste Darstellung des Skelettes gelingt ca. 3 Stunden nach Injektion, die Aufnahmedauer beträgt ca. 15 Minuten. Bei der Frage nach Entzündungen oder Durchblutungsstörungen des Knochens sind zusätzliche Aufnahmen unmittelbar nach Injektion erforderlich.
Die Myokardszintigraphie ist eine nuklearmedizinische Herzuntersuchung, die die Arbeitsmuskulatur des Herzens darstellt. So können Ausmaß und Lokalisation von Durchblutungsstörungen bei coronarer Herzkrankheit erkannt werden. Nach medikamentöser Belastung wird die Aufnahme des injizierten Tracers in die Muskulatur festgestellt. Durch Spect (Schicht)-Technik können minderspeichernde Bezirke genau lokalisiert und einer Durchblutungsstörung eines Herzkranzgefäßabschnittes zugeordnet werden. Eine weitere Aufnahme nach 3 Stunden körperlicher Ruhe zeigt, ob sich die Speicherdefekte im Falle einer Durchblutungsstörung wieder auffüllen oder im Falle eines Infarktes bestehen bleiben.
Einsatzgebiete
Es ist möglich, einerseits die Durchblutung (Perfusion), andererseits die Belüftung (Ventilation) der Lunge szintigraphisch darzustellen. Das Haupteinsatzgebiet ist der Nachweis bzw. Ausschluss von Lungenembolien. Stellen sich nach Injektion des Radiopharmakons beide Lungenflügel unauffällig dar, kann eine Pulmonalembolie ausgeschlossen werden, weitere aufwendige Untersuchungen können der Patientin/dem Patienten erspart werden. Sollten Speicherdefekte auf eine mögliche Pulmonalembolie hinweisen, kann durch eine darauffolgende Ventilationsszintigraphie (Inhalation des Tracers) die Diagnose bestätigt werden.
Indikationen
Trotz Fortschritte in der Diagnostik (Angiographie, Spiral CT) behält die Lungenszintigraphie ihren Stellenwert in der Diagnostik von Pulmonalembolien bei. Der Vorteil liegt in der raschen Verfügbarkeit und in der geringen Belastung für die PatientInnen.
Der große Vorteil nuklearmedizinischer Untersuchungen, den Funktionszustand von Organen beurteilen zu können, kommt hier besonders zum Tragen. Nach Injektion des Tracers wird eine dynamische Aufnahme über ca. 30 min. durchgeführt, dadurch ist eine Aussage über Nierendurchblutung, Gewebsfunktion und Ausscheidungsverhalten mit Berechnung des Funktionsanteiles jeder Niere möglich.
Indikationen
Dieser Nierenfunktionstest ermöglicht die Beurteilung, ob nach Gabe eines Entwässerungsmittels eine Verbesserung einer Ausscheidungsstörung der Nieren möglich wird. Der Belastungstest dient der Differenzierung, ob eine Abflussverzögerung aufgrund einer funktionellen Störung oder einer organischen Obstruktion (Verschluss) besteht.
Nach Injektion kommt es zur Anreicherung (Speicherung) im Bereiche des Nierengewebes, vor allem der Nierenrinde. Ca. 3 Stunden nach Injektion erfolgen die Aufnahmen, es kann Form, Lage, Größe und Speicherverhalten der Nieren beurteilt werden. Speicherausfälle der Nieren weisen vor allem auf Narbenbildungen hin.
Haupteinsatzgebiete
Die Wächterlymphknoten-Szintigraphie oder Sentinel-Lymphknoten-Untersuchung hat in den letzten Jahren an Wichtigkeit gewonnen. Dabei geht es um eine szintigraphische Darstellung von Lymphbahnen und Lymphknoten. Nach Injektion von speziell markierten Nanopartikeln werden diese über die Lymphbahn in die dazugehörigen Lymphknoten abtransportiert und abgelagert. Da viele bösartige Tumoren in Lymphknoten metastasieren, ist es wichtig, das genaue Lymphabflussgebiet zu kennen.
Zum Einsatz kommt die Methode derzeit vor allem beim Mammakarzinom (Brustkrebs) sowie beim malignen Melanom (Hautkrebs).
Beim Brustkrebs wird der erste Hauptlymphknoten in der Achselhöhle markiert, während der Operation ist eine Lokalisation mit einer speziellen Sonde möglich. Zeigt eine Schnellschnittuntersuchung während der Operation, dass der sogenannte Wächterlymphknoten nicht befallen ist, kann der Patientin die Entfernung weiterer Lymphknoten erspart werden. Schwellungen im Armbereich und Einschränkungen der Armbeweglichkeit können dadurch vermieden werden.
Maligne Melanome (Hautkrebs) können Metastasen in Lymphknoten sowie anderen Organen bilden. Die zugehörigen Lymphknoten können markiert und mit der Sonde eindeutig identifiziert werden.