Knie

Das Kniegelenk ist eines der größten und zugleich komplexesten Gelenke des menschlichen Körpers. Funktionsfähige Kniegelenke sindfür die Mobilität und Bewegungsfreiheit von großer Bedeutung. Verletzungen oder Abnützungen können zu erheblichen Einschränkungen und Beschwerden führen. Die orthopädische Abteilung des Kardinal Schwarzenberg Klinikums steht für hohe Expertise und langjährige Erfahrung in der Behandlung von Knieproblemen. Im Bereich der primären Knie-Endoprothetik ist die Abteilung mit jährlich 300 implantierten Knie-Endoprothesen führend im Bundesland Salzburg.

Knie-Totalendoprothese

Neben Verletzungen ist der Gelenksverschleiß, auch als Kniearthrose bekannt, die häufigste Erkrankung des Knies. Werden die Schmerzen zu groß und können konservative Verfahren keine ausreichende Abhilfe schaffen, ist meist eine Knie-Enodprothese - also ein künstlicher Gelenksersatz - indiziert. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv.

In den allermeisten Fällen liegt eine Abnützung des Gelenksknorpels (Arthrose) vor. Die Folge ist, dass Knochen auf Knochen reibt. Das verursacht Schmerzen. Der Grund für diese Knorpelabnützung kann meist nicht gefunden werden. Erkennbar ist sie am Röntgenbild. Die Abnützung äußert sich durch Schmerzen meist an der Innenseite des betroffenen Knies. Besonders beim Aufstehen nach längerem Sitzen oder am Morgen sind diese stärker. Bei fortgeschrittener Abnützung kommt es auch zu Schmerzen in Ruhe bzw. in der Nacht. Verbunden damit ist häufig eine Bewegungseinschränkung des betroffenen Kniegelenkes. Die Entscheidung zur Operation treffen je nach Beschwerden Arzt und Patient gemeinsam.

Die Implantation einer Knie-Totalendoprothese dauert ca. 60 bis 90 Minuten.

Die Operation kann sowohl in Vollnarkose als auch Spinalanästhesie (Kreuzstich) durchgeführt werden. Jede Patientin bzw. jeder Patient wird vorher in einem verbindlichen Gespräch in der Anästhesie-Ambulanz umfassend beraten. Dabei kommen auch die Möglichkeiten einer adäquaten Schmerztherapie nach der Operation zur Sprache. 

Am Tag der Operation muss der Patient im Bett bleiben. Ab dem zweiten Tag ist es bereits möglich sich im Bett aufzusetzen. Am dritten Tag kann mit Stützkrücken aufgestanden werden. In weiterer Folge werden unter der Anleitung von erfahrenen Physiotherapeuten das teilbelastende Gehen und das Treppensteigen erlernt. Zusätzlich wird durch intensive Heilgymnastik wieder eine zufriedenstellende Beweglichkeit erzielt. Am zehnten Tag werden die Wundklammern entfernt, danach kann man wieder duschen und nachdem die Krusten abgefallen sind auch wieder baden.

Üblicherweise kann die Entlassung am zwölften Tag nach der Operation erfolgen.

In den ersten sechs Wochen nach der Operation muss man mit Stützkrücken unter Teilbelastung gehen. Das heißt, man sollte nicht mehr als 20 bis 30 kg Belastung auf das betroffene Bein bringen. Für diese Zeit muss man zur Vermeidung einer Thrombose einmal täglich eine Tablette zur Thromboseprophylaxe einnehmen. Nach drei Monaten ist eine Kontrolle in unserer Ambulanz vorgesehen, zu der die Patienten aktuelle Röntgenbilder mitbringen. Danach ist nur einmal pro Jahr eine Kontrolle mit aktuellen Röntgenbildern vorgesehen. Noch während des stationären Aufenthaltes wird von uns ein Kurantrag gestellt. Die Kur kann dann ca. acht bis zwölf Wochen nach der Operation angetreten werden.

Am Oberschenkelknochen wird eine Kufe aus einer Metalllegierung mittels Knochenzement verankert, am Unterschenkelkopf wird eine Metallplatte ebenfalls mit Knochenzement verankert. Als Gleitfläche wird ein Kunststoffteil eingepasst. Wenn der Knorpel an der Kniescheibe ebenfalls abgenutzt ist, wird er durch eine mit Zement verankerte Kunststoffscheibe ersetzt.

Nach unserem derzeitigen Wissenstand ist die durchschnittliche Lebensdauer einer Knie-Totalendoprothese ca. 12 bis 15 Jahre. In Einzelfällen kann es auch früher zu einer Auslockerung der Prothese kommen.

Im Prinzip kann man nahezu alle Sportarten wieder ausüben, es sollten jedoch Extremsportarten vermieden werden. Ideal zum Muskelaufbau und -erhalt sind Schwimmen und Radfahren.

Knie-Arthroskopie

Die Knie-Arthroskopie gehört zu den minimalinvasiven Operations-Methoden. Sie kommt zum Einsatz, wenn bei der ärztlichen Untersuchung und den bildgebenden Verfahren (Röntgen, MRI) eine innere Kniegelenksschädigung, wie zum Beispiel ein Meniskusriss, Kreuzbandriss, Knorpelschaden etc. festgestellt wurde. Bei der Arthroskopie werden am Kniegelenk zwei ca. ein Zentimeter große Schnitte durchgeführt. Über einen dieser kleinen Schnitte kann man mittels einer Glasfaseroptik und einer Kamera in das Innere des Kniegelenkes blicken. Der Operateur orientiert sich dabei über einen Bildschirm. Über den zweiten Schnitt werden die Instrumente zur Operation eingeführt.

Die häufigste arthroskopische Operation am Knie ist die Entfernung eines eingerissenen Meniskus. Dieser Einriss kommt häufig durch Sportverletzungen vor, sehr oft wird die akute Verletzung vom Betroffenen nicht wahrgenommen, erst später stellen sich dann Beschwerden an der Innenseite bzw. in der Kniekehle ein. Gelegentlich ist es auch möglich einen eingerissenen Meniskus wieder anzunähen. Nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes wird häufig eine Kreuzbandplastik durchgeführt. Die Entfernung von freiem Gelenkskörper, eines Meniskusganglions oder eines abgerissenen Knorpelstückes kann ebenfalls arthroskopisch operiert werden. Ebenso lassen sich kleinere Knorpelschäden behandeln.

Eine Arthroskopie, bei der ein gerissener Meniskus entfernt wird, dauert ca. 20 bis 30 Minuten.

Nach einer Arthroskopie bei der ein eingerissener Meniskus entfernt wurde erfolgt die Entlassung am ersten Tag nach der Operation. Nach einer Kreuzbandplastik erfolgt die Entlassung am fünften oder sechsten Tag nach der Operation.

Die Nähte können am zehnten Tag nach der Operation beim Hausarzt entfernt werden.

Nach einer Arthroskopie bei der ein eingerissener Meniskus entfernt wurde, empfehlen wir für etwa drei Wochen Schonung ohne sportliche Betätigung, eine Vollbelastung ist jedoch erlaubt. Danach kann mit leichtem Sport begonnen werden.

Umstellungsoperationen am Knie

Wenn eine Abnützung des Kniegelenkes (Arthrose) und zusätzlich eine O-Beinstellung vorliegt kann bei jüngeren Patienten eine Geradestellung durchgeführt werden. Der Arzt kann die Abnützung am Röntgenbild erkennen. Typischerweise kommt es dabei zu verstärkten Schmerzen beim Aufstehen nach längerem Sitzen oder am Morgen. Bei starker Abnützung kommt es auch zu Schmerzen in Ruhe bzw. in der Nacht, wodurch häufig die Nachtruhe gestört ist. Wenn das Kniegelenk im äußeren Anteil noch in Ordnung ist, kann man als gelenkserhaltende Operation die Geradestellung bzw. „Open-Wedge-Osteotomie“ durchführen. Die Entscheidung zur Operation muss je nach Beschwerden und je nach Alter des Patienten von Patient und Arzt gemeinsam getroffen werden. Eine Nikotinabhängigkeit sollte nicht vorliegen.

Zuvor wird eine arthroskopische Operation des Kniegelenks durchgeführt, um eventuelle Meniskusschäden behandeln zu können und die Knorpelsituation zu begutachten. Anschließend wird der Schienbeinkopf durchgesägt, innenseitig aufgeklappt und somit das Bein in X-Bein-Stellung gebracht. Die Fixation erfolgt mit einer speziellen winkelstabilen Platte.

Die Geradestellung im Knie dauert ca. ein bis eineinhalb Stunden.

Die Operation kann sowohl in Vollnarkose als auch Spinalanästhesie (Kreuzstich) durchgeführt werden. Jede Patientin bzw. jeder Patient wird vorher in einem verbindlichen Gespräch in der Anästhesie-Ambulanz umfassend beraten. Dabei kommen auch die Möglichkeiten einer adäquaten Schmerztherapie nach der Operation zur Sprache. 

Am Tag der Operation muss der Patient im Bett bleiben. Ab dem zweiten Tag ist es bereits möglich sich im Bett aufzusetzen. Am dritten Tag kann mit Stützkrücken aufgestanden werden. Zusätzlich erfolgt eine Mobilisation des Kniegelenks mittels Motorschiene. In weiterer Folge werden unter der Anleitung von erfahrenen Physiotherapeuten das teilbelastende Gehen und das Stiegen steigen erlernt. Zusätzlich wird durch intensive Heilgymnastik wieder eine zufriedenstellende Beweglichkeit erzielt. Am zehnten Tag werden die Wundklammern entfernt, danach kann man wieder duschen, nachdem die Krusten abgefallen sind auch wieder baden.

Üblicherweise kann die Entlassung am neunten bis zehnten Tag nach der Operation erfolgen.

In den ersten sechs Wochen nach der Operation muss eine Teilbelastung mit Stützkrücken erfolgen. Das heißt, man sollte nicht mehr als 20 bis 30 kg Belastung auf das betroffene Bein bringen. Für diese Zeit muss zur Vermeidung einer Thrombose einmal täglich eine Subcutanspritze verabreicht werden. Nach sechs Wochen ist eine Kontrolle in unserer Ambulanz vorgesehen zu der die Patienten aktuelle Röntgenbilder mitbringen. Danach kann der Patient je nach Röntgenbefund und Callus-Bildung in zunehmende Vollbelastung übergehen.

Nach frühestens ein bis zwei Jahren kann man die Platte entfernen, dies ist eine kleine Operation, der Schnitt erfolgt in der alten Narbe. Der Krankenhausaufenthalt dauert dann ein bis zwei Tage.

Kreuzbandplastik

Leider ist der Name Kreuzbandplastik etwas verwirrend, da bei dieser Operation kein Kunststoff eingesetzt wird. Vielmehr wird eine körpereigene Sehne als Ersatz für das abgerissene Kreuzband verwendet. Dazu gibt es verschiedene Techniken. An unserer Abteilung wird die sogenannte Semitendinosus-Plastik durchgeführt. Bei dieser Operation wird die Sehne eines Muskels eingesetzt, die vorher direkt am Knie entnommen wurde.

Zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes kommt es meist durch Sportverletzungen. Da die Kreuzbänder eine innere Stabilisierung des Kniegelenkes bewirken, kommt es nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes subjektiv oft zu einem Instabilitätsgefühl. Das Knie lässt manchmal aus. Wenn durch intensives Muskelaufbautraining keine ausreichende Stabilität des Gelenkes erzielt werden kann, entschließt man sich zur Kreuzbandplastik.

Eine Kreuzbandplastik dauert ca. ein bis eineinhalb Stunden. Die Fixierung des neuen Bandes erfolgt sowohl im Schienbein als auch im Oberschenkelknochen mit jeweils einer resorbierbaren Schraube.

Die Operation kann sowohl in Vollnarkose als auch Spinalanästhesie (Kreuzstich) durchgeführt werden. Jede Patientin bzw. jeder Patient wird vorher in einem verbindlichen Gespräch in der Anästhesie-Ambulanz umfassend beraten. Dabei kommen auch die Möglichkeiten einer adäquaten Schmerztherapie nach der Operation zur Sprache. 

Nach einer Kreuzbandplastik muss der Patient das Gehen mit zwei Stützkrücken bei Teilbelastung des operierten Beines erlernen. Auch wird eine Kniegelenksschiene (für etwa sechs Wochen) angepasst. Intensive passive Heilgymnastik soll die Beweglichkeit verbessern. Die Entlassung erfolgt am fünften oder sechsten Tag nach der Operation.

Die Nähte können am zehnten Tag nach der Operation beim Hausarzt entfernt werden.

Nach der Entlassung ist eine Teilbelastung von nicht mehr als 20 bis 30 kg des operierten Beines für insgesamt vier Wochen vorgesehen. Eine intensive begleitende ambulante Heilgymnastik muss erfolgen. Dies sollte der Patient schon vor der Operation bei einem Therapeuten seiner Wahl vereinbaren. Für die Zeit der Teilbelastung muss zur Vermeidung einer Thrombose einmal täglich eine Subcutanspritze verabreicht werden. Kontaktsportarten, wie zum Beispiel Fußball als auch Skifahren sollten für neun bis zwölf Monate vermieden werden, um ein gutes Einheilen des Transplantates zu gewährleisten. 

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