Kardinal Schwarzenbergplatz 1
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(10.04.2025, Schwarzach/Salzburg) – Von Herzrhythmusstörungen ist die Rede, wenn das Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig schlägt. Verursacht werden sie durch eine Störung der elektrischen Impulse, die den Herzschlag steuern. Herzrhythmusstörungen sind eine sehr heterogene Erkrankung und treten in allen Altersgruppen auf. Viele sind harmlos, doch unentdeckt und unbehandelt erhöhen bestimmte Formen – wie etwa das Vorhofflimmern – das Risiko für Schlaganfälle und Herzinsuffizienz.
Um komplexe Herzrhythmusstörungen adäquat diagnostizieren und therapieren zu können, kommt im Kardinal Schwarzenberg Klinikum seit kurzem eine neue Methode zum Einsatz: Die Elektrophysiologische Untersuchung (EPU). Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der Herzkatheter-Untersuchung, bei der die elektrischen Impulse des Herzens analysiert und jene Gewebeareale identifiziert werden, welche die Rhythmusstörung verursachen. In vielen Fällen kann die EPU direkt mit einer Katheterablation kombiniert werden – dabei wird das betroffene Gewebe gezielt durch Hitzeabgabe verödet, um die fehlerhafte Impulsleitung zu unterbrechen und die Rhythmusstörung zu beheben.
Mapping liefert 3D-Landkarte des Herzens
Die Elektrophysiologische Untersuchung erfolgt im Herzkatheterlabor unter Sedierung und örtlicher Betäubung. Facharzt Christoph Berger, Leiter der Rhythmusambulanz und EPU-Spezialist im Schwarzacher Klinikum, erläutert das Vorgehen: „Über Zugänge in der Leiste werden Elektrodenkatheter mit nur wenigen Millimetern Durchmesser in das Herz eingeführt – je nach Art der Rhythmusstörung in den linken oder rechten Vorhof. Dort werden mit den Katheterspitzen systematisch die Strukturen erfasst und Stromimpulse gesetzt. Anhand der Reaktion des Herzgewebes lässt sich genau bestimmen, welche Bereiche die Rhythmusprobleme verursachen.“ Ein elektromagnetisches Mapping-System erzeugt dabei ein detailliertes dreidimensionales Modell des Herzens. „Das Mapping liefert uns eine hochpräzise 3D-Landkarte zur punktgenauen Orientierung bei der Verödung der betroffenen Stellen“, so Berger. Der Eingriff erfolgt geplant und ist für die Patienten mit einem zwei- bis dreitägigen stationären Aufenthalt verbunden. In der Regel sind die Patienten danach beschwerdefrei.
Primaria Anna Rab: „Meilenstein für die Region Innergebirg“
Mit dem neuen Angebot schließt das Kardinal Schwarzenberg Klinikum eine kardiologische Versorgungslücke im Innergebirg. „Die Etablierung der Elektrophysiologischen Untersuchung mit Katheterablation in Schwarzach ist ein Meilenstein für die gesamte Versorgungsregion 52 Pinzgau, Pongau und Lungau. Dieses Angebot gab es im Bundesland Salzburg bislang nur am Uniklinikum und insgesamt in Österreich nur in wenigen Zentren“, sagt Primaria Dr. Anna Rab, Leiterin der Abteilung für Innere Medizin I. „Die EPU mit Ablationstherapie ist eine hochmoderne, und in den Leitlinien höchst empfohlene Methode, Herzrhythmusstörungen zu diagnostizieren und therapieren – sei es Vorhofflimmern, Vorhofflattern, atriale Tachykardien oder das WPW-Syndrom, um nur einige zu nennen“, so die Kardiologin.
Anlaufstelle: Rhythmusambulanz
Anlaufstelle für Herzrhythmusstörungen im Kardinal Schwarzenberg Klinikum ist die Rhythmus-Ambulanz. Die Patientinnen und Patienten werden aus dem niedergelassenen Bereich oder aus umliegenden Krankenhäusern zugewiesen. „In der Rhythmusambulanz erfolgt eine genaue Anamnese und Besprechung möglicher Therapieformen. Ist ein Patient für die EPU geeignet, erfolgt eine Listung nach Dringlichkeit“, sagt Kardiologe Christoph Berger.
Den ‚typischen Patienten‘ bei Herzrhythmusstörungen gibt es nicht, betont Primaria Anna Rab. „Betrachtet man Vorhofflimmern als eine der häufigsten Formen von Herzrhythmusstörungen, so zeigen sich Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes als gemeinsame Nenner. Rund zwei Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher sind von Vorhofflimmern betroffen, Tendenz steigend. Das Risiko nimmt mit dem Alter zu.“
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Rhythmusambulanz
Kardinal Schwarzenberg Klinikum
Innere Medizin I
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Bilder: © KSK/Tinhof