“Präpartale Stillambulanz” eröffnet: Neues Beratungsangebot für werdende Mütter

  • Frauen erhalten umfassende Beratung rund um Stillen und Säuglings-Ernährung bereits vor der Geburt
  • Frühzeitige Information und Vorbereitung verbessern den Stillerfolg
  • Das neue Angebot der Hebammen des Pongauer Spitals wird sehr gut angenommen
  • Präpartale Stillambulanz ist ideale Ergänzung zu bestehender Stillambulanz

(06.02.2025, Schwarzach/Salzburg) - Im Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach, dem zweitgrößten Geburtszentrum des Bundeslandes Salzburg, können werdende Mütter seit kurzem ein zusätzliches Angebot in Anspruch nehmen: In der neu eröffneten “Präpartalen Stillambulanz” des Pongauer Spitals erhalten schwangere Frauen umfassende Information und Beratung rund um das Thema Stillen und Säuglings-Ernährung. „Die Präpartale Stillambulanz richtet sich an alle Schwangeren, egal ob es sich um ihre erste oder ihre fünfte Schwangerschaft handelt und unabhängig davon, ob sie ihr Baby stillen oder mit Flaschennahrung ernähren möchten“, erläutert Hebamme Elsa Ehrenreich. Die examinierte Still- und Laktationsberaterin (IBCLC*) betreut mit ihren Kolleginnen die neue Ambulanz.

„Studien belegen, dass über neunzig Prozent der Frauen stillen möchten. Viele haben jedoch Schwierigkeiten, eine erfolgreiche Stillbeziehung aufzubauen. Eine qualifizierte Beratung bereits vor der Geburt kann hier sehr hilfreich sein. Inhaltlich reicht das beispielsweise vom ersten Anlegen im Kreißsaal über Stillpositionen und Stillabläufe bis hin zu den vielen gesundheitlichen Vorteilen des Stillens für Mutter und Baby“, so Ehrenreich. Frauen, die nicht stillen möchten oder zufüttern („bunt stillen“) wollen bzw. müssen, erhalten in der neuen Ambulanz ausführliche Beratung im Umgang mit Flaschennahrung.

Primar Seelbach: “Versorgung mit Muttermilch ist immer der Idealfall”

Ein besonderer Schwerpunkt der Ambulanz liegt auf Schwangeren mit Komplikationen, wie beispielsweise Diabetes. Hier besteht ein erhöhtes Risiko, dass Neugeborene nach der Geburt einen Unterzucker entwickeln. Im Klinikum Schwarzach lernen betroffene Mütter, wie sie Kolostrum - also Erstmilch - gewinnen und einfrieren können, um dieses nach der Geburt zur Vermeidung von Unterzucker zuzufüttern. Vor allem Schwangere, bei denen sich eine Frühgeburt abzeichnet, möchte das Team der neuen Ambulanz zum Stillen motivieren. „Gerade für Frühchen gibt es nichts Besseres als Muttermilch“, so Elsa Ehrenreich.

Primar Christoph Seelbach, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin im Schwarzacher Klinikum war einer der Hauptinitiatoren der Präpartalen Stillambulanz. Der erfahrene Neonatologe betont: “Die Versorgung der Neugeborenen mit Muttermilch ist immer der Idealfall für eine gute Entwicklung der Babys, das gilt insbesondere auch bei Frühgeborenen. Durch eine frühzeitige Beratung und Vorbereitung schon vor der Geburt kann der Stillerfolg erhöht und die Gesundheit von Müttern und Kindern verbessert werden.”

Großes Interesse besonders bei Mehrgebärenden

Nach einer Testphase im Herbst 2024 wird die Präpartale Stillambulanz nun fix dreimal pro Woche angeboten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass das neue Angebot am Klinikum Schwarzach sehr gut angenommen wird. “Insbesondere Mütter, die bereits negative Erfahrungen beim Stillen gemacht haben, zeigen großes Interesse an der Beratung und kommen mit sehr konkreten Fragen”, berichtet Hebamme Elsa Ehrenreich.

Primar Giuliani: “Ideale Ergänzung zu unserer bestehenden Stillambulanz”

“Die von unseren Hebammen betreute präpartale Stillambulanz ist eine ideale Ergänzung zu unserer seit vielen Jahren bewährten postpartalen Stillambulanz”, sagt Primar Albrecht Giuliani, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Die postpartale Stillambulanz auf der „Wochenstation“ B3 wird von IBCLC aus der Pflege geführt und ist Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Leben mit einem Stillkind – von der Ernährung von Mutter und Kind bis hin zu Pflegefragen. Die postpartale Stillambulanz steht ebenfalls für alle Mütter zur Verfügung, auch wenn sie nicht stillen. Primar Giuliani: “Wir können mit unseren beiden Ambulanzen nun allen Frauen sowohl im Vorfeld als auch in der Zeit nach der Geburt umfassende Beratung rund um das Stillen und die Versorgung ihrer Babys bieten.”

Ergebnisoffene Beratung. Auch Partnerinnen und Partner herzlich willkommen.

Die Präpartale Stillambulanz hat Montag, Mittwoch und Freitag geöffnet, Termine werden im Rahmen der Spätschwangerenambulanz vergeben (z.B. bei der Erstvorstellung zur Geburtsanmeldung). Wichtige und neu auftretende Fragen können auch in Folgeterminen geklärt werden. Die Gespräche dauern je nach Bedarf zwischen 15 und 60 Minuten. Zusätzlich werden stationär aufgenommene Frauen mit Frühgeburtsbestrebungen von den Hebammen am Stationszimmer besucht. Elsa Ehrenreich betont: “Bei uns sind alle Frauen, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen, herzlich willkommen – sehr gerne auch gemeinsam mit ihren Partnern oder Partnerinnen. Wir unterstützen alle Familien mit ergebnisoffener Beratung und Begleitung.”

* IBCLC steht für International Board Certified Lactation Consultant und ist ein international geschützter Titel für examinierte Still- und Laktationsberater:innen, den man nach einer Ausbildung und Ablegung einer Prüfung erhält und der alle fünf Jahre erneuert werden muss.

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Stillambulanzen im Kardinal Schwarzenberg Klinikum:

NEU: Präpartale Stillambulanz (vor der Geburt)

Montag, Mittwoch und Freitag
Jeweils von 08:00 bis 12:00 Uhr
Termine werden im Rahmen der Spätschwangerenambulanz vergeben
Wochenstation B3, Haus B, 3. Stock

Postpartale Stillambulanz (nach der Geburt)

Dienstag und Donnerstag
Jeweils von 12:45 bis 15:15 Uhr
Terminvereinbarung erforderlich unter Tel.: +43 6415 7101-6311
Wochenstation B3, Haus B, 3. Stock

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